Jahresbericht Breitbandmessung: Bundesnetzagentur lobt 5G-Ausbau

21. März 2024 12:00 Uhr - Redaktion

Die Bundesnetzagentur hat den Jahresbericht 2022/2023 zur Breitbandmessung vorgelegt. Demnach gibt es Fortschritte sowohl im Fest- als auch im Mobilfunknetz. Vor allem mit dem 5G-Ausbau zeigt sich die Behörde zufrieden. Bei den jährlichen Berichten geht es darum, ob die Anbieter ihren Kunden die vertraglich zugesicherte Bandbreite liefern.

"Ich freue mich, dass die Netzbetreiber den 5G-Ausbau schnell vorantreiben. Immer mehr Mobilfunk-Kunden profitieren von den sehr hohen Geschwindigkeiten. Diese Entwicklung wird in den kommenden Jahren noch weiter zunehmen", sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur.

5G ermöglicht es, sehr hohe Datenübertragungsraten zu erzielen. Diese gehen teilweise auch deutlich über das jeweilige vertraglich vereinbarte geschätzte Maximum des Tarifs hinaus. Derartige Messungen wurden im Rahmen einer Sonderuntersuchung im diesjährigen Jahresbericht näher untersucht. Im aktuellen Berichtszeitraum 2022/2023 beträgt der Anteil von 5G-Messungen bereits 28,5 Prozent aller Messungen (Berichtsjahr 2020/2021: 6 Prozent).

Ergebnisse im Festnetz

Im Festnetz erhielten 85,5 Prozent der Nutzer (2021/2022: 84,4 Prozent) mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten maximalen Datenübertragungsrate. Bei 43,5 Prozent der Nutzer (2021/2022: 42,3 Prozent) wurde diese voll erreicht oder überschritten. Gegenüber dem Vorjahr lassen sich somit leicht Verbesserungen feststellen.

79,1 Prozent der Endkunden (2021/2022: 78,2 Prozent) waren mit der Leistung ihres Anbieters zufrieden (Noten 1 bis 3). 10,4 Prozent der Kunden (2021/2022: 10,9 Prozent) bewerten ihren Anschluss mit den Noten 5 oder 6. Im Vergleich zum Vorjahr ist eine leichte Verbesserung der Kundenzufriedenheit festzustellen. Zufriedene Endkunden erzielten einen besseren Verhältniswert der tatsächlichen gemessenen im Vergleich zur vertraglich vereinbarten maximalen Datenübertragungsrate.

 
Breitbandmessung Bundesnetzagentur
 
Breitbandmessung: Via Mac-Software, Web-Browser und iOS-App möglich.
Bild: Bundesnetzagentur.

 

Ergebnisse im Mobilfunk

Im Mobilfunk lag das generelle Niveau erneut deutlich unter dem im Festnetz. Über alle Bandbreiteklassen und Anbieter hinweg erhielten 25,5 Prozent der Nutzer (2021/2022: 23,2 Prozent) mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten geschätzten maximalen Datenübertragungsrate. Bei 4 Prozent der Nutzer (2021/2022: 3 Prozent) wurde diese voll erreicht oder überschritten.

Die Endkunden bewerteten die Anbieter weiterhin weit überwiegend mit Noten von 1 bis 3 (70,4 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist dieser Anteil minimal zurückgegangen (2021/2022: 70,8 Prozent). Da gleichzeitig der in der Breitbandmessung ermittelte Verhältniswert zwischen der gemessenen und der vertraglich vereinbarten geschätzten maximalen Datenübertragungsrate wieder auf einem niedrigen Niveau lag, ist weiterhin zu vermuten, dass die Nutzer bei mobilen Breitbandanschlüssen eher die Mobilität und die zur Verfügung stehende absolute Datenübertragungsrate bewerteten als das Erreichen der vertraglich in Aussicht gestellten maximalen Datenübertragungsrate.

Die Ergebnisse der Breitbandmessung hängen davon ab, welchen Tarif der Nutzer mit dem Anbieter vereinbart hat. Deshalb lassen sich aus der Breitbandmessung keine Aussagen zur Versorgungssituation oder Verfügbarkeit von breitbandigen Internetzugangsdiensten ableiten.

Der vollständige Bericht für den Zeitraum 1. Oktober 2022 bis 30. September 2023 steht auf dieser Web-Seite zum Download bereit. In einem separaten Dokument werden dort ebenfalls die entsprechenden Ausführungen zur Validierung, der Methodik und der Messergebnisse dargestellt.

Weitergehende Informationen und Darstellungen – insbesondere für alle Anbieter – können der interaktiven Ergebnisdarstellung entnommen werden.

Nutzer können eine Breitbandmessung auf dieser Web-Seite oder mit einer ab macOS Catalina 10.15 lauffähigen Mac-Software durchführen. Sie erlaubt es, die tatsächliche Datenübertragungsrate eines Breitbandanschlusses zu ermitteln und mit der vertraglich vereinbarten Datenübertragungsrate zu vergleichen. Auch eine iPhone- und iPad-App (benötigt mindestens iOS/iPadOS 14) ist verfügbar.

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